Alle Texte

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Jochen Stüsser-Simpson

Und Ruster sollte man am See probieren, mit Fisch, am festen Ufer, Wind von vorn, der durch die Wolken sichelt

Jochen Stüsser-Simpson

oder: Gelingende Integration einer US-Amerikanerin beim asiatischen Essen in Hamburg-Altona im August 2019 Als Antonia aus Palo Alto beim Studierendenaustausch

Jochen Stüsser-Simpson

Sie spürt mit jeder Drüse das junge Blattgemüse. Die rote nackte Schnecke schleimt lüstern um die Ecke. Die Mücke putzt

Jochen Stüsser-Simpson

Wenige Schiffe auf dem Wasser die Laufstrecke wird kürzer Samstag ist heute wie Freitag wie Montag es fehlen Torschreie von

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Vergänglich

Ich sah euch kommen, ich sah euch gehen. Ich sah euch Liebesschwüre schwören, um sie sogleich wieder zu brechen. Ich sah euch feiern und lachen. Ich sah euch kämpfen, ich sah euch sterben. Ihr schlendertet unbeschwert an mir entlang. Ihr hetztet atemlos an mir vorbei. Ihr schwebtet überglücklich um mich herum. Ihr flüchtetet schutzsuchend zu …

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Vivians Park

In Groß-Flottbek steht ein denkmalgeschütztes Backsteinensemble, eine ehemalige Schule, deren Räume zu Wohnungen umgestaltet wurden. In einer dieser edlen Wohnungen sitzen am Abendbrottisch Björn und Annika Harmsen mit ihrer Tochter Vivian. »Wisst ihr, was Lasse Albrecht heute erzählt hat?«, platzt Vivian heraus, während ihre Mutter den Tee eingießt. »Nein, aber du wirst es uns gleich …

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Eine kurze Geschichte von zwei Zeiten

Es war einmal eine Zeit. Und es war einmal eine andere Zeit. Diese zwei Zeiten liebten sich und sie wollten niemals auseinander gehen. Die eine wusste von nichts, die andere ahnte etwas. Die eine blieb. Die andere strebte voran. Da sie aber zusammenbleiben wollten, die beiden Zeiten, trug die vorantreibende Zeit die bleibende Zeit mit. …

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Töte mich sanft

Zwei mittelalte Männer sitzen am linken Fenstertisch im Weinlokal Zur Traube. Das tun sie jeden ersten Dienstag im Monat. Der eine spricht. Der andere fummelt hektisch ein brummendes Smartphone aus der Tasche seines Sakkos und blickt auf das Display. „Entschuldige, da muss ich ran“, unterbricht Max. Florian wendet sich ab, nimmt die Papierserviette aus dem …

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Am Ufer

Und Ruster sollte man am See probieren, mit Fisch, am festen Ufer, Wind von vorn, der durch die Wolken sichelt und papieren durch Schilf und Weiden raschelt und im Korn die leichten Wellen wiegt und unsere Lider so sanft berührt wie unsere warmen Lippen, die lächeln, lachen, küssen hin und wieder wenn sie im Glas …

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Begegnungen im Frühling

Sie spürt mit jeder Drüse das junge Blattgemüse. Die rote nackte Schnecke schleimt lüstern um die Ecke. Die Mücke putzt ihr Sauggerät prüft es auf Elastizität. Das Mädchen seine weiße Haut dem Frühlingsgarten anvertraut. Frühlingstau bedeckt die Erde tief unten knurrt der Engerling und oben wiehern Pferde

Die Laufstrecke wird kürzer

Wenige Schiffe auf dem Wasser die Laufstrecke wird kürzer Samstag ist heute wie Freitag wie Montag es fehlen Torschreie von Zehntausenden im nahen Millerntor-Stadion und aus offenen Fenstern aus Radios dramatische Reporterstimmen der Soundtrack des Samstags leiser wird die Welt unterwegs sind kaum Autos lauter Möwen an der Hafenkante leuchten Markierungen früherer Sturmfluten für Touristen …

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Sara

Sara ist jetzt vier Jahre alt. Sie geht immer noch nicht in die Kita. Das ist ungewöhnlich. Der Stadtteil, in dem ich lebe, hat die höchste Geburtenrate der Republik nach dem Prenzlauer Berg in Berlin. Auch bei uns im Haus kann man das sehen. Alle paar Jahr zieht ein neues junges Paar ein, und wir …

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Dysutopia

Schnee, Ende April – am liebsten hätte ich mich wieder umgedreht. An anderen Tagen wäre das auch problemlos möglich. Aber heute ist der 30. April, Corona-Befreiungstag und ein großartiges Gremium hat vor einigen Jahren festgelegt, dass an diesem Tag alle ins Büro, in ein Café, einen Workingspace gehen sollen um zu arbeiten. Homeoffice war an …

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Das Große Innehalten

Da saß jemand. Das Licht bestrahlte ihn gerade recht eindrucksvoll mitten in dieser morgendlichen Brötchenholstunde. Jetzt, wo die Sonne ihren Weg zwischen dem City-IKEA und Krögers Feinkostladen bahnte. Naja, dachte ich, zwanzig Meter entfernt von der drohenden Begegnung. Man ist ja einiges gewohnt, hier, in der Neuen Großen Bergstraße. Lieber den Blick nach vorne richten, …

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